Politik und Verwaltung haben in Wesel bereits viele Maßnahmen (z. B. Erneuerung Fußgängerzone, verkaufsoffene Sonntage mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten, Wesel-Marketing, öffentliches WLan) erfolgreich umgesetzt um den Einzelhandel zu unterstützen und die Attraktivität der Innenstadt voran zu bringen. Auch der lokale Einzelhandel, die lokale Wirtschaft und die lokale Gastronomie haben viele kreative Ideen auch mit Blick auf ihren Online-Handel auf den Weg gebracht. Dennoch wird es für viele Einzelhändler immer schwieriger den Kampf gegen den Internethandel zu bestehen. Daher möchten wir die kürzlich veröffentlichten Gedanken des Bürgermeisters der Stadt Wörth am Rhein aufgreifen und unterstützen. Je mehr Städte sich hier anschließen, umso größer die Chance für lebendige Innenstädte und ein Überleben des Einzelhandels. Dazu sind wir allerdings auf Regelungen und die Unterstützung übergeordneter Ebenen angewiesen. Sie können die Rahmenbedingungen schaffen mit denen auch eine Stärkung der lokalen Händler erreicht werden kann, um diese in der Konkurrenz zu den globalen Online-Riesenhändlern zu unterstützen.

Daher schlagen wir dem Rat der Stadt Wesel den Beschluss folgender Resolution vor und bitten die Verwaltung entsprechend die zuständigen Stellen hierüber in Kenntnis zu setzen:
1. Der Rat der Stadt Wesel fordert das Land und den Bund auf, sich mit unterschiedlichen Steuersätzen für online-erworbene Produkte im Vergleich zu in Geschäften eingekauften Produkten zu befassen. Beide Handelsformen sind für Kommunen wichtig, müssen aber unterschiedlich gewichtet werden, damit aktive Innenstädte und Ortsteile erhalten bleiben.
2. Der gesamte ökologische Fußabdruck muss berücksichtigt werden. Vorort produzierte, gehandelte und verkaufte Produkte haben meist einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck. Dieser Unterschied und mögliche, politische Folgen hieraus kann die lokale Wirtschaft und den lokalen Einzelhandel unterstützen.
3. Leistungen die der Reparatur dienen müssen attraktiver gemacht werden. Auch das kann beispielsweise durch differenzierte Steuermodelle geschehen. Ein Bestreben gegen die sogenannte Wegwerfmentalität ist aus vielerlei Hinsicht geboten.
4. Um die Innenstädte attraktiver zu machen, muss auch ein verlässlicher und kostengünstiger ÖPNV eine gute Anbindung bieten. Auch hier müssen durch Bund und Land neue und intelligentere Strategien verfolgt und die Kommunen unterstützt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Linz             Sebastian Hense