Aufgrund Ihrer aktuellen öffentlichen Äußerungen zur Zukunft der Niederrheinhalle fragt sich die CDU-Fraktion, ob das vom Gebäudeausschuss am 03.07.2019 (auf Initiative der Verwaltung) beschlossene Interessenbekundungsverfahren überhaupt noch der richtige Weg ist, um auch in einem angemessenen Zeitrahmen eine sachgerechte Entscheidung über die Zukunft der Niederrheinhalle treffen zu können.

Laut dem von Ihnen veröffentlichen Gesprächsergebnis mit Vertretern der Dehoga werden weitere Betten in Wesel künftig nicht benötigt und ein zusätzliches Hotel somit nicht wirtschaftlich betreibbar sein. Der Beschluss vom Juli letzten Jahres lautet jedoch einen Investor für den Bau und Betrieb einer Versammlungsstätte mit Hotel auf dem Grundstück der Niederrheinhalle zu suchen!
Schon bald sollen erste Gespräche zum Bekundungsverfahren erfolgen. Das Verfahren selbst kann bis zu 24 Monate dauern. Ihre Aussage und die genaue Betrachtung des zeitlichen Verfahrens werfen wichtige Fragen auf. Was sollen wir den Bürgern, den Pächtern, Mitarbeitern und zahlreichen Gästen der Niederrheinhalle erklären, wenn wir im Februar 2022 die Halle schließen und im März 2022 ggfs. ohne Investor sind und noch kein Plan für eine Nachfolgelösung in Sicht ist? Wenn wir dann erst in weitere Planungen einsteigen, werden wir nicht zwei, sondern wohl eher vier Jahre ohne Halle sein.

Zudem sehen wir nach Gesprächen mit Vertretern der Weseler Bürgerschützen noch keine Lösung für die vertraglichen Verpflichtungen der Stadt gegenüber diesem Verein, insbesondere dann, wenn Investoren eine neue Halle errichten wollen. Wäre es daher nicht schon jetzt ratsam, konkrete Kostenplanungen für eine Instandsetzung und Modernisierung der Halle einem möglichen Neubau gegenüberzustellen und dem Rat in Abstimmung mit den Bürgerschützen frühzeitig eine wirtschaftlich vertretbare und abgestimmte Lösung zur Beschlussfassung vorzulegen?

Angesprochen wurde ich auch von Bürgern über Ihren Wunsch nach einer „grünen Halle und dass eine neue Halle teilbar und multifunktional gestaltet wird“. Ist damit eine Instandsetzung der Niederrheinhalle aus Ihrer Sicht schon jetzt ausgeschlossen?

Antworten auf die hier gestellten Fragen, aber auch über die Ergebnisse Ihrer bisher geführten Gespräche mit der Dehoga, den Bürgerschützen, den Eheleuten Lohmeyer und der Kommunalagentur NRW bitten wir alsbald den Ausschuss zu informieren und die weitere Vorgehensweise, auch für einen neuen Beschluss, darzulegen. Zudem bitten wir bei der Haushaltsplanung für das Jahr 2021 schon erste Haushaltsmittel einzuplanen um im Frühjahr 2022 auch mit Maßnahmen beginnen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Linz            Sebastian Hense