Die Einnahme von Drogen auf öffentlichen Plätzen und Parks (z. B. vor der Wärmestube an der Fluthgrafstraße, in der Fußgängerzone, auf dem Spielplatz am Wasserturm oder im Heubergpark) führt bei Passanten, Spielplatznutzern und Anliegern immer wieder zu Konflikten mit den Konsumenten und deren Hinterlassenschaften. Beschwerden gehen häufig mit der Forderung von Verdrängung der Konsumenten einher. Zum Schutz (besonders) unserer Kinder und Jugendlichen rege ich daher an, die Einrichtung von Drogenkonsumräumen in Wesel zu prüfen.
Bis zur Sitzung des Sozialausschusses am 03.07.25 bitte ich die Verwaltung dazu die nachfolgenden Punkte zu klären und dem Ausschuss sowie ggfs. dem Rat zur weiteren Beratung und Beschlussfassung vorzulegen:
- die rechtlichen Grundlagen für die Einrichtung solcher Räume,
- Kooperationsmöglichkeiten mit Trägern der Suchthilfe, Gesundheitsbehörden und Polizei,
- Standortoptionen unter Berücksichtigung von Akzeptanz, Erreichbarkeit und städtebaulicher Verträglichkeit
- Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten, einschl. möglicher Förderprogramme von Bund und Land
- Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie das Stadtbild
- mögliche Alternativen zu einem festen Drogenkonsumraum, z. B. mobile Lösungen oder niedrigschwellige Kontaktangebote.
Drogenkonsumräume sind keine Freigabezonen, sondern gesundheitspolitische und sozialarbeiterische Maßnahmen, die nachweislich zur Stabilisierung von Suchterkrankten beitragen, das Risiko von Infektionen und Überdosierungen senken und gleichzeitig die Belastung des öffentlichen Raumes reduzieren können.
Mehrere Städte in NRW -darunter Düsseldorf, Köln und Essen- berichten von positiven Erfahrungen. Auch für Wesel ist es an der Zeit, offen und pragmatisch zu prüfen, ob ein solches Modell zur Entschärfung der Situation beitragen kann.
Mit freundlichen Grüßen
André Nitsche
-Ratsmitglied-